Ein paar kurze Informationen

Klimawandel. kurz und knapp

Das Klima der Erde ist ein komplexes System. Der Temperaturanstieg durch den Klimawandel ist zu vergleichen mit einem Temperaturanstieg beim Menschen. Steigt die normale Körpertemperatur von etwa 37° C um nur 1-2° C (~5 %) an, merken wir es sofort. Wir haben Fieber.

Unsere Erde hat auch Fieber. Sehr hohes sogar. Die Jahresdurchschnittstemperatur ist seit Beginn der Aufzeichnungen bereits um mehr als 1,3° C (fast 18 %) gestiegen! Dass ein Ökosystem das nicht so einfach wegsteckt, ist wohl jedem klar.

Die Ursache ist ebenfalls bekannt: Die Erde hat Menschen. Der Mensch ist gemäß Weltklimarat (IPCC) die Hauptursache der derzeitigen globalen Erwärmung.

Bereits kleine Veränderungen können weitreichende Auswirkungen haben. Durch den Anstieg der atmosphärischen Konzentration von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO2) oder Methan (CH4) wandelt sich das Klima.

Auswirkungen des Klimawandels - auch in Schleswig-Holstein

  • Anstieg von Hitzewellen
  • Anstieg der Anzahl von Starkregenereignissen
  • Anstieg der Anzahl von Extremwetterereignissen (Stürme)
  • Versauerung der Meere
  • Meeresspiegelanstieg
  • Aussterben von Pflanzen- und Tierarten

Der Klimawandel lässt sich bildlich darstellen, mit den sogenannten „warming stripes“. Diese wurden für Regionen auf der ganzen Welt erstellt, auch für Schleswig-Holstein. Sie zeigen die Jahresmittelwerte seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 in Form von farbigen Streifen. Die Farbe der Streifen stellt die Temperaturabweichung vom Langzeitmittelwert dar: Rot und Orange bedeuten Abweichungen nach oben, Weiß gleichbleibend, Blau steht für Abweichungen nach unten. Die natürlichen Schwankungen werden damit ebenso sichtbar wie der drastische Temperaturanstieg in den vergangenen zehn Jahren:


© Ed Hawkins (University of Reading)

Was können wir tun?

Wir sollten ein Gespür für den verantwortungsvollen Umgang mit Energie und Ressourcen entwickeln. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde, jedes nachhaltig hergestellte Produkt, jeder vermiedene Auto-Kilometer und jede fleischarme Mahlzeit bringen uns dem Ziel näher. Seien wir uns unserer Verantwortung bewusst. Das sind wir uns, unseren Mitmenschen und unseren Kindern schuldig.

„Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt - sondern von unseren Kindern geliehen!“
(alte Weisheit der amerikanischen Ureinwohner)

Von Wetter bis Klima: Begrifflichkeiten

Das Wetter kann jede und jeder beobachten. Es ist das, was wir wahrnehmen, wenn wir draußen sind. Das Wetter wird zum Beispiel durch die Elemente Lufttemperatur, -feuchte, -druck, Windgeschwindigkeit und -richtung, Bewölkung, Niederschlag und Sichtweite beschrieben.

  • Das Wetter kann sich über mehrere Tage, Wochen oder seltener Monate ähneln. Eine Wetterlage ist für diesen Zeitabschnitt charakteristisch. Dies wird Witterung genannt.
  • Klima ist kurz gesagt die Summe von Wetter und Witterung. Um das Klima eines Ortes oder einer Region zu beschreiben, werden Wetterdaten, inklusive Extreme, Mittelwerte und Häufigkeiten, über einen Zeitraum von 30 Jahren statistisch analysiert. Neben der Temperatur werden. Niederschlag, Sonnenscheindauer und Wind als weitere Elemente betrachtet.
  • Von einem Klimawandel wird gesprochen, wenn sich die Mittelwerte der Temperatur, die Häufigkeit und Intensität von Niederschlägen oder Wetterextreme langfristig verändern. Weitere Begriffe sind ebenfalls im Wetterlexikon des DWD zu finden.


Der Weltklimarat IPCC

Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist eine Institution der Vereinten Nationen. In seinem Auftrag tragen WissenschaftlerInnen das aktuelle Wissen aus allen relevanten Bereichen der Forschung zusammen und stellen Ursachen, Folgen sowie Risiken des Klimawandels dar. Der IPCC zeigt zudem Möglichkeiten auf, wie die Menschheit den Klimawandel mindern und sich daran anpassen kann. Zwar forscht der IPCC selbst nicht, dafür fasst er die Aussagen Zehntausender Veröffentlichungen in sogenannten Sachstandsberichten (Assessment Reports) oder Sonderberichten zusammen und bewertet sie aus wissenschaftlicher Sicht. Detaillierte Verfahrensregeln sollen sicherstellen, dass die Informationen des IPCC verlässlich, ausgewogen und umfassend sind. Da die Mitgliedsländer des IPCC an der Begutachtung der Berichte beteiligt sind und ihrer Veröffentlichung zustimmen, haben deren Aussagen international großes Gewicht und sind eine wichtige Basis bei den Verhandlungen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC).

Wie so ein Bericht entsteht, bis er veröffentlicht wird, finden Sie auch auf der Seite des IPCC. Schauen sie sich zum Einstieg zum Beispiel den Kalender des IPCC an.

Der Bericht vom August 2021 hat als Hauptaussage, dass eine drastische CO2-Reduktion bis 2030 notwendig ist, um das angestrebte 1,5°-Ziel einzuhalten. Laut diesem Ziel muss der Anstieg der globalen mittleren Oberflächentemperatur (im Vergleich zum vorindustriellen Niveau) um 1,5° Celsius begrenzt werden. 1,5 Grad ist ein Wert, bei dem die Folgen des Klimawandels zwar schon drastisch, aber noch händelbar für die meisten Menschen sowie das gesamte Ökosystem sind. Entscheidend ist die Zeit bis 2030. In den kommenden Jahren haben wir die Chance, die Zukunft zu gestalten. Die Corona-Krise hat gezeigt, wozu die Menschheit imstande ist. Nun heißt es gemeinsam Elan, Geld aber auch Spaß in die Zukunft zu investieren. Packen wir es an!

Jährliche Weltklimagipfel

Die COP (Conference of Parties) unter dem Dach der Vereinten Nationen findet jährlich statt. Die Teilnehmer haben der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) zugestimmt, die aktuell 197 Staaten ratifiziert haben. Damit haben Sie sich verpflichtet, eine gefährliche, menschgemachte Veränderung des Klimas zu verhindern. Seit Verabschiedung wurden die Ziele immer wieder konkretisiert. Bekannte Meilensteine sind das Kyoto-Protokoll (verabschiedet auf der Weltklimakonferenz 1997) und das Pariser Klimaschutzabkommen (mit dem 1,5° Ziel) aus dem Jahr 2015.

Beim Gipfel in Schottland 2021 wurde festgestellt, dass die bisher geplanten Maßnahmen nicht ausreichen. Diese sollen bis zum 27. Weltklimagipfel (vom 7. bis 18. November 2022 in Ägypten) nachgeschärft werden.

Nicht ganz so bekannt, aber genauso wichtig ist die Biodiversitätskonvention (UN Convention on Biological Diversity). In dieser geht es um den Schutz und Erhalt der biologischen Artenvielfalt. Zwischen beiden Herausforderungen besteht ein Zusammenhang. Wie man beides in einem Projekt angehen kann, hat die Gemeinde mit der Anlage von Musterflächen im Rahmen des Projekts „Stockelsdorf passt sich an!“ gezeigt. Wir laden Sie zum Mitmachen und Nachahmen ein. Also weg von der Theorie und ran an die Praxis.

Der Klimawandel: Im Studium hatte ich gleich am Anfang einen Kurs, in dem es um die Entstehung der IPCC-Berichte und die Verhandlungen für die Berichte der Weltklimagipfel ging. Klang extrem theoretisch, war aber sehr lebendig vorgetragen.

Der Referent, ein Verhandlungsteilnehmer mehrerer Klimagipfel, erklärte, wie oft Politik Einfluss auf die Berichte nimmt, wie die Berichte zwischen der wissenschaftlichen Grundlage und ihrer Veröffentlichung bearbeitet werden und wie um einzelne Wörter gerungen wird. Dass dabei am Ende immer noch Berichte herauskommen, die die Dringlichkeit unseres Handelns zeigen, hat mich schwer getroffen. Zum Glück hatten wir gleichzeitig Dozenten, die uns gezeigt haben, dass die Lösungen schon da sind; wir müssen nur loslegen. Allerdings ist ein „auf Zukunftstechnologien“ setzen nur eine Form der Verdrängung. Das war der Beginn eines Wechsels meiner Denkweise. Die Lösung liegt nicht in der Technik, wie ich immer gedacht hatte, sondern im Verhalten von uns Menschen. Daher freue ich mich, dass ich heute als Klimaschutzmanager diese Zeilen schreibe, die Sie gerade lesen. Im Folgenden finden Sie eine kurze Einführung in das Thema Klimawandel, seine Folgen sowie einige Grundlagen, auf denen die Informationen beruhen.